Gruppenbild in der Oderfrucht GmbH-Produktion; von li nach re: Karolina Anna Witzki (IHK Ostbrandenburg),Dr. Anke Bytomski-Guerrier (TFL), Rebecca Jaeger (TFL),Gerd-Harry Schulze (Oderfrucht), Charlotte Francke(TFL), Sophia Pschiuk (TFL) // © Ina Matthes
Die Oderfrucht GmbH sowie das Frankfurter Brauhaus haben es geschafft: ihre erste (und zweite) CO2e-Bilanz.
Nach intensiver Zusammenarbeit wurden mit Zahlen Aha-Momente geschaffen. Dass die Hefe den Kloß wachsen lässt, klar – aber dass die Verpackung die Treibhausgasbilanz erheblich füttert, hat Oderfrucht erst während der Bilanzierung herausgefunden. Gebäude und Wärme sind bei beiden Unternehmen die üblichen verdächtigen CO2-Emittenten. Das Gute: Ökologische Effizienz kann auch Kosteneffizienz bedeuten.
Bei Oderfrucht werden stolze 12.600 Hefeklöße pro Stunde produziert, wobei das Garen und Einfrieren energieintensiv sind. Der Umbau der Produktion, die bereits seit DDR-Zeiten erfolgreich rollt, auf nachhaltigere und günstigere Energieträger, ist keine einfache Aufgabe. Für das geschäftsführende Tandem Gudrun Ademietz und Gerd-Harry Schulz ist das Ziel klar – der Weg dahin bereitet jedoch noch Kopfzerbrechen, nicht Zuletzt, weil die Auswahl der passenden Technologien auch von lokalen und politischen Gegebenheiten abhängt.
Bild: Hefekloß Produktion // © Ina Matthes

Dabei betont Schulz, der seit seiner Ausbildungszeit Teil von Oderfrucht ist: „Nichts machen, ist keine Option. Man muss an die Zukunft glauben.“

Auch Felix Käppler, Leiter des Qualitätsmanagements und Umweltbeauftragter des Frankfurter Brauhauses, beschäftigt sich schon lange mit Wegen, die Synergie zwischen Ressourcen- und Kosteneffizienz zu nutzen. Nicht immer geht die Gleichung auf, denn das Frankfurter Brauhaus nutzt recyceltes PET für seine Flaschen. Ökologisch nachhaltiger und bereits verpflichtend, aber auch kostenintensiver. Auf dem Gelände lagern aktuell rund 16 Millionen Bierflaschen – eine beeindruckende Zahl, die auch bei der Bilanzierung von Verpackungs- und Transportaufwand berücksichtigt wird.
Bild: Zertifikatsübergabe im Frankfurter Brauhaus; von li nach re: Charlotte Francke und Rebecca Jaeger (The Future Living); Felix Käppler und André Pflaum (Frankfurter Brauhaus) // © Ina Matthes
Käppler hat bereits 2022 die erste CO2e-Bilanz erstellt. In der ersten Treibhausgasbilanz mit The Future Living konnte die Bilanz zum Transportwesen geschärft werden, die Wesentlichkeitsanalyse kam hinzu und ein paar Ungenauigkeiten wurden ausgebessert. Käpplers nächstes ambitioniertes Ziel: „Die TCB-Gruppe als Ganzes bilanzieren.“